Freiwillige Feuerwehren Löscheinheit Nord Heiß auf Abenteuer?

Chronik

 

Gründungsmotivation

Feuerwehren gründeten sich in der Vergangenheit, weil sich Bürger einzelner Ortsteile zusammenfanden, um ihre Nachbarschaft besser vor den Gefahren des Feuers zu schützen. Der Wirkungskreis dieser Feuerwehren war örtlich sehr begrenzt, da als Einsatzmittel meist nur handgezogene Löschkarren verfügbar waren. Dies führte im Falle der ehemaligen Löschzüge Goldenberg, Haddenbach und Grund zu einer großen räumlichen Nähe der Gerätehäuser, die im Zuge der Motorisierung des Löschwesens nicht mehr zeitgemäß war. Als weiteres Problem trat zunehmend die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte hinzu. Den Arbeitgebern fällt es in Zeiten fortschreitender Rationalisierung immer schwerer, Feuerwehrleute während der Arbeitszeit für Einsätze freizustellen, wie es die Gelegenheit, die Schlagkraft der feuerwehr in diesem Einsatzgebiet zu erhöhen.

Diese Überlegungen spiegeln sich auch in dem gültigen Brandschutzbedarfsplan für Remscheid wieder. Hier wird der neue Löschzug Nord schon unter feuerwehrtaktischen Gesichtspunkten gefordert. Letztendlich ausschlaggebend für die Initiative der Altzüge zur Zusammenlegung und Bau des Gerätehauses Nord war die bauliche Situation der Züge Goldenberg und Haddenbach. Die Fahrzeuge der Einheit Goldenberg waren in einer angemieteten, unbeheizten Garage untergebracht, in der bei starkem Regen auch mal " Land unter " herrschte. Die Bausubstanz des Gerätehauses Haddenbach konnte ebenfalls nur als stark renovierungsbedürftig bezeichnet werden.

So entstand die Idee einer neu zu gründenden Freiwilligen Feuerwehr unter Aufgaben der drei alten Standorte.

 

Planungs- und Bauphase

Nach Jahren der Diskussion begann im Jahr 2000 die heiße Planungsphase. Als Hauptproblem stellte sich zunächst die Standortfrage. Favorisiert wurde zunächst ein Grundstück im Bereich Birgder Hammer. Dieses schied jedoch aus, da hier bau- und wasserrechtliche Probleme auftraten. Alternativ stand ein Grundstück am Amboßweg, gegenüber dem letztendlich gewählten Standort, zur Diskussion. Diesmal traten Probleme mit dem Landschaftsschutz auf. Seitens des Baudezernates der Stadt Remscheid kam nun der Gedanke auf, das ohnehin städtische Gelände zwischen den Straßen Ronsdorfer Straße, Alte Pulvermühle und Amboßweg zu nutzen.

Nun galt es, in Zeiten leerer öffentlicher Kassen, die Finanzierung des Projektes sicherzustellen. Mit einer weitgehenden Förderung durch das Land war nicht zu rechnen. Die Förderrichtlinien zur Bezuschussung aus Mitteln der Feuerschutzsteuer waren inzwischen geändert worden. Daraufhin erstellte das Baudezernat ein Konzept zum Bau des Gerätehauses, das die GEWAG als Bauherrn vorsah. Die Stadt würde somit Mieter des fertig gestellten Gerätehauses. Dieses Konzept wurde am 01.10.2001 vom Stadtrat genehmigt. Mit der Planung des Gebäudes wurde durch die GEWAG das Architekturbüro Henrichs & Partner aus Remscheid beauftragt.

Im Zuge der Präsentation des Entwurfs des Gerätehauses durch das Architekturbüro Ende Oktober 2001 regte der Leiter der Feuerwehr Remscheid die Gründung eines Arbeitskreises Bau an, um den Planern die Wünsche und Vorschläge der zukünftigen Freiwilligen Feuerwehr Nord qualifiziert näher bringen zu können. Dieser nahm bald darauf seine Arbeit auf und begleitete den Bau von Seiten der sich bildenden Feuerwehr Nord. Die Bauphase begann am 16.02.2002 mit einer groß angelegten Rodungsaktion durch die Mitglieder der zukünftigen FF Nord. Um Geld einzusparen und so eine bessere Ausstattung des neuen Gerätehauses zu ermöglichen, wurden diese Arbeiten als Eigenanteil erbracht. Begleitet von plötzlich hereinbrechenden Graupelschauern, die sich zu einem respektablen Schneetreiben auswuchsen, wurden das seit Jahren wild wuchernde Unterholz und der Baumbestand entfernt. Diese Arbeiten bereiteten den Weg für den offiziellen ersten Spatenstich am 03.05.2002.

 

Organisation

Parallel zum Bau liefen die Planungen zur personellen Zusammenlegung der drei Einheiten. Zu diesem Zweck bildete sich aus den Reihen der künftigen FF Nord der Arbeitskreis ( AK ) Organisation. Die anfänglichen gegenseitigen Vorbehalte wichen sehr schnell einer konstruktiven Zusammenarbeit der Kameraden der drei Altzüge. Der AK Organisation hatte mehrere Aufgaben. Zum einen entstand eine Einheit einer Größe, die es in Remscheid bisher nicht gab. Um diese führen zu können, war eine entsprechende innere Organisation zu erarbeiten. Zum anderen musste die Einbindung des neuen Zuges in die Alarm- und Ausrückordnung ( AAO ) der Feuerwehr Remscheid geklärt werden. Hierzu erstellte der AK ein Konzept, das zu Beginn des Jahres der Leitung der Feuerwehr Remscheid vorgelegt und von dieser mit nur geringen Änderungen genehmigt wurde.

Am 04.09.2002 konnte somit in der ersten Hauptversammlung des Löschzuges Nord der Einheitsführer gewählt werden. Gewählt wurde Marc Nippes.

 

Einzug

Der geplante Einzugstermin zum Jahreswechsel konnte leider nicht gehalten werden. Im Februar und März war es dann soweit. Seit Mitte Februar konnten wir nach und nach die alten Gerätehäuser räumen und das neue Gebäude beziehen. Zum 17.03.2003 mussten die alten Standorte, inklusive der Fahrzeuge, geräumt sein, da uns dieser Tag als Termin für die Übergabe der alten Gerätehäuser gesetzt worden war. Aufgrund der abschließenden Arbeiten am neuen Hallenboden konnten die Einsatzfahrzeuge erst am Abend des 16.03.2003 in den Standort an der Ronsdorfer Straße überführt werden. Rückten wir in der Umzugszeit noch von 2 Gerätehäusern zum Einsatz aus, die wichtigsten Einsatzfahrzeuge waren auf die einsatztaktisch günstigsten Standorte Goldenberg und Haddenbach verteilt, so können wir seitdem aus dem Gerätehaus Nord ausrücken.

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